49 Konzentration auf Calisthenics – ohne Geräte näher an mein Ziel?!

Derzeit sind sämtliche Fitnessstudios geschlossen, was nicht nur mir, sondern diversen anderen Sportlern auch, auf den Magen schlägt.
Täglich mache ich mir Gedanken, wie und wann ich das nächste Training gestalte – heute, morgen, die ganze Woche. Wann lege ich einen Regenerationstag ein?
Splitte ich im Ober- und Unterkörper? Trainiere ich den ganzen Körper? Oder wird heute ein reiner Ausdauertag?
Aktuell entfallen meine Cardioeinheiten wie Spinning. Deshalb legte ich in den letzten anderthalb Wochen meine ersten drei Joggingläufe zurück.
Jeweils 60 Minuten dauerte die Runde durch Feld, Wald und über Stein.
Einen Tag vor meiner ersten Laufrunde, trainierte ich Beine, wovon ich leicht meinen Po spürte.
Doch schon in der Nacht intensivierte sich der Muskelkater.
Wow, davon, dass sich leichter Muskelkater im Gesäß vom Joggen so verstärken kann, war ich überrascht.
Somit schob ich das für den Folgetag geplante Po- und Beintraining um einen Tag nach hinten.

Wie im letzten Beitrag (48: Keine sichtbaren Fortschritte – der Kopf als limitierender Faktor) bereits erwähnt, nehme ich nun, da ich aufgrund von „Corona“ mehr zu Hause bin, mehrere kleine Mahlzeiten am Tag zu mir. Seither konnte ich morgens in mein zufriedenes und lächelndes Spiegelbild blicken, denn mein Bauch präsentierte sich mir von Morgen zu Morgen flacher!
Und nun war es endlich soweit: Am Samstag, 21. März, hatte ich es geschafft!
Der Unterbauch war flacher als der Umfang um den Bauchnabel! So wie zuletzt vor etlichen Wochen!
Ich war glücklich und stolz, es gefiel mir!
Dennoch weiß ich, dass genau das mich daran hindert, eine gesunde Einstellung zu meinem Körper, dem Zunehmen und einem Kalorienüberschuss zu bekommen.


So tragisch die Nachricht, dass seit Dienstag, 17. März, die Studios und sämtliche Sportstätten für ungewisse Zeit schließen müssen, auf mich wirkte, umso überraschter bin ich von meiner jetzigen Einstellung diesbezüglich:
Vielleicht ist es genau jetzt die Chance, meine Trainingsgewohnheiten zu hinterfragen und zu verändern!
Und mir eine gesunde Ansicht zu Sport sowie Regeneration anzueignen!

Seit Tagen absolviere ich verschiedene Hometrainings und teste neue Übungen aus den Bereichen „Calisthenics“ und „Crossfit“. Diese Trainings beeindrucken mich seit langem und ich baue seither diverse Elemente in meine Workouts ein.
Nun, ohne Studio, ohne großes Equipment, dafür mit viel Eifer und Ehrgeiz verfolge ich mein Ziel:

Ich möchte stärker werden, meinen Körper, neben meinen bisherigen funktionellen Workouts, noch einheitlicher trainieren!
Ich möchte in dieser Zeit der aktuellen „Ausgangssperre light“ über mich hinauswachsen – physisch und psychisch!

Dennoch hinterfrage ich zwischendurch, ob es für Muskelaufbau genügt, wenn ich nun für diese ungewisse Dauer des „Trainings ohne Fitnessstudio“ hauptsächlich „Bodyweight“ trainiere.
Wobei es nicht (nur) um Muskelaufbau gehen sollte. Doch allein in diesem Gedanken versteckt sich erneut mein Zwang, sportlich aktiv zu sein…
Ein übertriebenes Sportpensum ist genauso nachteilig wie zu wenig Sport.
Dies ist mir bewusst.

Seit ich letzten Samstag zu Hause ein umfangreiches Ganzkörpertraining ausführte und in der Nacht zu Sonntag Muskelkater im Trapez und noch immer im Po spürte, hatte ich zu meinen zwischenzeitlichen Bedenken plötzlich eine entspanntere Einstellung:
Wenn ich doch durch Training mit dem eigenen Körpergewicht die Muskulatur so gereizt habe, dass ich sie am Folgetag wahrnehme, ist doch alles super!
Überdies merke ich bei jedem Hometraining, wie rasch ich anfange zu schwitzen – viel schneller und durchgängig als beim Gerätetraining!
Aber klar: Wenn diverse Muskelketten gleichzeitig miteinander interagieren, anstelle einzelner, isolierter Muskeln, erhitzt der Körper leichter.

Ich hoffe, meine noch „lockere“ Ansicht zu Homeworkout und Bodyweight-Training bleibt noch lange bestehen und dass ich nicht doch bald nervös werde mangels klassischem Krafttraining.
Doch denke ich dann an mein langfristiges Ziel, die Körperbeherrschung und körperliche Konstitution von Calisthenics- und Crossfit-Athleten, sollte ich schnell wieder beruhigt sein.
Keiner weiß, wie lange der aktuelle Zustand bestehen wird, in dem wir so gut es geht zu Hause bleiben sollten.




    Leave Your Comment Here