52 Angst vor Kohlenhydrate überwinden

Seit neuestem gehe ich zweimal die Woche eine knappe Stunde draußen laufen, womit ich meinem Trainingsplan eine weitere Komponente in Form von Cardiotraining hinzufüge.
Jede Bewegung benötigt Energie. Wenn du eh täglich darauf achten musst, genügend zu essen, wird es umso schwieriger, wenn du zusätzlich Ausdauertraining betreibst. Das ist selbstredend.

Dieses Thema beschäftigte mich heute früh, während ich vor dem Spiegel stand, und ich dabei meine generellen Ausdauerelemente reflektierte:
„Ist das bisschen Cardio, was ich aktuell mache, doch zu viel?“, fragte ich mich. Denn genau genommen sind auch meine funktionellen Geschichten dem Cardio zuzuordnen, wie Burpees, Mountain Climber, Jumping Jack oder auch die 5- bis 10-minütigen Einheiten auf dem Laufband zum Auf- und Abwärmen, die ich noch kürzlich im Fitnessstudio einlegte.
Dies alles verbrennt Kalorien und kann sogar bei einem zu viel zu Muskelabbau führen.

„Sollte ich heute mit dem Training pausieren? Aber gestern war ich schon ‚nur‘ laufen!“, zweifelte ich.
Letztendlich konnte ich keine Pause mit mir vereinbaren, weshalb ein langes, funktionelles Ganzkörper-Training an meinem unausgereiften Gedankengang anknüpfte.
Ich muss zugeben: Es war zu lang. Ich habe erneut übertrieben beim Training.
Der Clou: Immer wieder merke ich, dass ich übertreibe! Aus einer geplanten etwa anderthalbstündigen Sporteinheit werden meistens um die zwei, zweieinhalb, teils drei Stunden (allerdings mit Warm-up und Cool-down)!
Erst recht ein Grund, mich beim Essen heute anzustrengen…


Das Abendessen wurde spät. Dennoch oder gerade deswegen folgte kurz darauf mein obligatorischer Quark.
Noch während des Quarkessens dachte ich, es sei zu groß, zu spät, zu viel Fette und Kohlenhydrate.
Denn wieder ist sie da, die Angst vor dem Spiegelbild am nächsten Morgen! Zeitgleich wechseln sich diese Gedanken mit mich bohrenden Fragen ab, ob oder was ich morgen an Sport mache.

Manchmal horche ich tief in mich hinein und versuche herauszufinden, was mir und meinem Körper guttäte.
„Ganz ehrlich: Morgen sollte ich aussetzen“, empfahl ich mir im Hinblick auf Regeneration.
Doch lässt es mich nicht los, dass ich gestern „nur“ laufen war, also kein Krafttraining ausgeübt habe.
Besonders an solch übertriebenen Sport-Tagen wie heute merke ich des Öfteren, dass ich nicht die Angaben des Fitnesstrackers bezüglich der Makronährstoffverteilung erreiche.
Anstelle der „angeratenen“ 50% Kohlenhydrate (KH), 30% Fette (F), 20% Eiweiße (EW) führe ich mir an jenen Tagen unbeabsichtigt mehr Fett und weniger Kohlenhydrate als empfohlen zu.
Ebenfalls las ich diverse Male, dass jemand mit Untergewicht über 55 % bis maximal 70 % KH essen sollte. Zwar versuche ich, mehr KH zu essen, aber durch Eier, Nüsse, 3,5%-Fett Joghurt, 20% Quark etc. komme ich schlussendlich auf mehr Fette.

Bekannterweise soll ein Zuviel an Kohlenhydraten dafür verantwortlich sein, Fett anzusetzen.
Mein Freund ist der Auffassung, dass ich unbedingt Fett zunehmen müsse, aber genau davor habe ich Angst.
Es ist eine Zwickmühle für mich…

So oder so: Ich werde mit der Nährstoffverteilung spielen müssen. Zumindest erstmal versuchen, die 50 % KH zu erreichen. Derzeit liege ich oft bei 35 % bis 45 % zum Tagesende.
Mein Problem ist sicherlich, dass ich tagsüber „zu wenig“ aufnehme und ich dann zum Abend hin, je später es wird, erst recht darauf achte, nicht zu viel zu essen.
Es sollte einfach sein, kleine Mengen zu kompensieren, die eine hohe Nährstoffdichte besitzen. So umginge ich dem Dilemma, abends offene Kalorien aufholen zu müssen. Doch da es sich hierbei vorwiegend um Fette und Kohlenhydrate handeln sollte, würde mir meine immense Horrorvorstellung vor einem „falschen Zunehmen“ einen Strich durch die Rechnung machen:
Es bliebe bei dem Kreislauf, aus dem ich nicht herauskäme.
Das darf ich nicht länger zulassen!

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