51 Abwägen: Das Verhältnis zwischen Bauch und Essen

Wenn ein Morgen bereits damit beginnt, sich zu fragen, warum der Bauch so dick ist, wie wird sich dann der restliche Tag entwickeln?
Was und wie esse ich heute, sind Fragen, die sofort durch meinen Kopf schießen.
Liegt es am Shake gestern, dass mein Unterbauch wieder so vorgewölbt ist?
Und ich nehme mir vor:
Heute werde ich früher meinen Quark essen – nicht wie die letzten Tage nach 20.30 Uhr.

Doch bei diesem Monolog blieb es die Tage nicht.
„Schau dir meinen fetten Bauch an!“, warf ich mir selbst vor.
Weshalb? Ich sah mir die tagesaktuellen Fotos von mir an.

Weitere Kritik an mir folgte, denn ich verstand es nicht!
Konnte es durch meine gestrige warme Mahlzeit kommen?
Doch es ergäbe keinen Sinn: Gestern aß ich am frühen Nachmittag, also nicht so spät und nicht wirklich viel: 70 g Reis mit Tofu und etwas Gemüse. Abends hatte ich nicht viel Hunger, aber bis dahin hatte ich mir zu wenige Kalorien zugeführt. Also machte ich mir – wie am Morgen vorgenommen – früher als sonst einen großen Quark. Das war um 19.30 Uhr und eine Stunde später aß ich extra noch Nüsse, ein gekochtes Ei und ein Stück Käse. Vielleicht lag es auch am Käse, dass mir der Bauch unangenehm auffiel?!
Ob Käse nun gesund ist oder nicht, darüber sind die unterschiedlichsten Ansichten und Studienergebnisse nachzulesen.
Er enthält gesättigte Fette und Natrium, was beides weniger gesund sein soll. Zudem war es dann doch recht spät zum Essen.

Zwischendurch strich ich eine Zeit lang Käse aus meinem Speiseplan, doch im Bezug auf „Zunehmen“ tastete ich mich erst über die „Light-Versionen“, nun auch wieder an Vollfett-Produkte heran. Hierbei muss ich allerdings erwähnen, dass ich erst seit etwa 2012 manche Sorten esse, vorher nie.
Ich mochte Käse nicht, bis auf Quark oder Frischkäse.


Nachmittags war ich draußen laufen, zum vierten Mal überhaupt und alle vier Male erfolgten in den letzten zwei Wochen. Das schöne Wetter und die „Ausgangssperre light“ ausnutzen.
Nach der Laufrunde fühlte ich mich gut, auch der Bauch fühlte sich gut an und es sollte der einzige Sport für heute sein. Bisher hatte ich mein Müsli gefrühstückt und, bevor ich zum Joggen aufbrach, Dinkelbrot mit Käse gegessen. Allzu viel war demnach – die Getränke vernachlässigt – noch nicht in meinem Bauch.
Direkt, als ich zurückkam, zog es mich zum Spiegel.
Aber: Weshalb war mein Bauch so dick?!?!?!

Während des Laufens entschloss ich mich dazu, mir anschließend einen Shake zuzubereiten.
Doch nach diesem „Spiegeldesaster“ zweifelte ich. Ich hatte Angst, dass der Bauch noch dicker „anschwillt“.
Unabhängig von der weiteren Menge, die in meinen Magen wandern würde. Dass sich der Magen durch Nahrungsaufnahme füllt, ist klar.
Vielmehr hatte ich Angst, dass der Bauch am Folgetag durch bestimmte Zutaten im Shake eine aufblähende Wirkung verursachen könnten.
An manchen Tagen habe ich nämlich im Nachhinein dieses Gefühl.
Doch ich wollte vernünftig handeln und es war noch früh:
„Der Shake muss ja nicht riesig sein“, dachte ich mir.
„Wenigstens die verbrannten Kalorien wieder auffüllen“. Nur wie viele Kalorien verlor ich durch die Laufeinheit? Im Tracker fand ich „Laufen“ mit verschiedenen Geschwindigkeitsangaben. Es war schwer für mich, diese einzuschätzen. Gut, im Fitnessstudio lief ich regelmäßig zum Auf- sowie Abwärmen auf dem Laufband.
Ein Pluspunkt für jetzt! Doch war ich draußen schneller, langsamer oder gleich schnell wie die 10 km/h auf dem Laufband zum Abwärmen? Ich ging auf Nummer sicher, um nicht zu viel zu schätzen, und entschied mich für 9,6 km/h. Doch mit 380 Kalorien für 50 Minuten hatte ich nicht gerechnet! Das erschien mir etwas viel und das bei meinem geringen Gewicht…


Um es kurz zu machen: Die Vernunft siegte zugunsten des Shakes, auch wenn dieser „kleine“ Shake immerhin stolze 631 kcal / 85,7 g Kohlenhydrate / 10,3 g Fett / 41,1 g Eiweiß enthielt:
Und damit weit über den angeblichen Kalorienverbrauch mit ca. 380 kcal lag.
Abends wollte ich dann etwas „Leichtes“ zu mir nehmen und bereitete mir ein Omelett aus drei Eiern und einer Möhre zu. Später folgte mein obligatorischer Quark, auf den ich mich jeden Tag freue.

Was jedoch mache ich morgen, aufs Training bezogen? Schinde ich erneut die großen Muskeln wie vorgestern? Übe ich ein funktionelles Ganzkörpertraining aus? Und wenn, dann „Bodyweight“?
Womöglich sollte ich „einfach“ mal nichts machen!? Wäre der Bauch wieder schön flach, wäre es eine Option. Doch so denke ich, ich darf nicht pausieren – vielleicht wäre es kontraproduktiv für den dicken Bauch, rattert es.

Dass ich mit dieser Einstellung, diesem Grübeln und diesem „Zuviel“ an Sport und übervorsichtigem gesunden Essen niemals erfolgreich meinem Ziel näherkomme, habe ich mittlerweile verstanden…

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