29 Essensplanung – eine Wissenschaft für sich?

Ein Tag hat 24 Stunden – wieso schaffe ich es nicht, mehr bzw. genug zu essen?
Denn egal, wie und was ich plane, viel zu oft klappt es nicht, weil irgendetwas dazwischenkommt.
Vor allem am Abend diskutiere ich mit mir selbst, wie viel ich noch wovon essen „darf“ oder sollte. Hauptsächlich geht es dabei aber um Kohlenhydrate (KH).


Bauch superflach!
Mit dem Bauch war ich heute Morgen und die letzten zwei Tage echt zufrieden.
Wenn ich „schön flach“ schreibe, sagt das vermutlich bereits alles aus.
Ich empfinde es als positiv, wobei ich mich hierbei nachträglich fragen sollte, ob es wirklich als „so positiv” für mich zu erachten ist… Es ist schwierig, denn es freut mich und gleichzeitig ist es genau das, was mich davon abhält, ein gesundes Maß an Körperwahrnehmung, Nahrungszufuhr und Sport zu erlangen.



Weniger Kohlenhydrate = weniger Bauch?!

Grund für den flachen Bauch wird sein, dass ich nicht so spät und abends wenige Kohlenhydrate gegessen habe. Mal gab es Omelette mit Paprika, am anderen Tag Dinkelbrot (ja, Kohlenhydrate) mit Frischkäse und Butterkäse und einmal Gemüse mit Veggieburger und für den (komplexen) Kohlenhydratanteil Bohnen. Im Anschluss und vorm Schlafengehen machte ich mir jeweils den großen Quark – von dem ich eigentlich weg wollte. D.h. von den großen Mengen am späten Abend. Doch in den letzten Tagen „musste“ ich auf ihn zurückgreifen, um mein Kalorien-Soll annähernd zu erreichen.

„Musste“ ist gut: Es sollte kein großes Problem darstellen, Lebensmittel zu finden, mit denen ich mich nicht vollstopfen muss (= wenig Volumen) und die gleichzeitig ausreichend Kalorien sowie Nährstoffe haben.
In der Theorie nicht – in der Praxis auch nicht. Nur, weshalb schaffe ich es nicht?
Nun gut, Selbstreflexion, die Erklärung ist gar nicht so schwer:
Achtet jemand auf „cleane Ernährung“ und hat Angst davor, Fett anzusetzen, erklärt es sich von allein.

Ich habe das Gefühl, sobald ich abends wenige KH esse, dann ist der Bauch am Morgen flacher. Selbst wenn ich abends eine große Menge Quark oder Frischkäse zu mir nehme (Eiweiß) und genügend Schlaf hatte, ist der Bauch morgens idR. „schön“. Und ich weiß, dass allein dieser Gedanke („schön“) falsch ist. Weil er mir… weil ich mir… somit immer selbst im Weg stehe.



Freitag, 03. Mai:

Der nächste Morgen, dieselbe Routine:

Um 8 Uhr war der Bauch… Ich sag mal „akzeptabel“, also, nicht sooo flach. Zu spät im Bett gewesen, zu wenig geschlafen. Aber ich hatte Hunger, nur nicht wirklich Zeit zu frühstücken.
Ich bereitete für meine Schwester und mich Müsli vor und dachte, vielleicht klappt es ja, dass wir es essen, bevor wir zum Physiotermin mit meinem Neffen müssen: Nein, klappte nicht. Wir verließen um 10.15 Uhr das Haus und waren erst 13.45 Uhr von der Physio zurück.
Dann Kinder „auspacken“, wickeln, füttern… und bis ich das Müsli „vollendet“ hatte, indem ich Obst hineinschnibbelte, war es 14.50 Uhr.
Für mich, übertrieben gesagt, tödlich: viel zu spät, um das erste Mal am Tag zu essen.

Bis 18 Uhr war ich dann bei 527 kcal durch das Müsli. Nun mit dem Abendessen sind es insgesamt 1.063 kcal. Mittlerweile ist es 19.40 Uhr. Okay, heute habe ich keinen Sport gemacht, aber ich bin ein Mensch, der sich den Tag über bewegen muss und nicht lange stillsitzen oder auf dem Sofa liegen kann. Zudem darf ich nicht vergessen, dass ich unterwegs zu meiner Schwester war (Bus und Fußweg), wir weiter zur Physiotherapie mussten (Bus und Fußweg) und ich denselben Weg zurück hatte (Bus und Fußweg). Da kommt über den Tag hinweg doch einiges an Schritten zusammen, ohne es bewusst wahrzunehmen.

Nun ungefähr eine Stunde nach dem Abendessen (hauptsächlich Gemüse) könnte ich so langsam wieder etwas essen. Mein Freund meinte noch, ich solle gleich nicht wieder nur Quark essen, sondern etwas „Richtiges“, etwas mit Kalorien (wie Nudeln). Doch da haben wir es wieder:
Es ist mir zu viel (Menge, Aufwand, Kohlenhydrate, verdauungstechnisch) und zu spät.

Morgen (Samstag) möchte ich nach der Arbeit Unterkörper und Sonntagvormittag Oberkörper trainieren wie auch am Spinningkurs teilnehmen.
Und schon rattert es in meinem Kopf, ob mein Müsli-Frühstück morgen für vor der Arbeit plus ein Shake (halb vor und halb nach dem Training) nicht zu wenig ist. Aber es sollte gehen, da ich morgen nur eine kurze Schicht habe.


Es ist mittlerweile 20 Uhr. Soweit klappte alles:
Ich war arbeiten, habe vorher Müsli gefrühstückt. Nach der Schicht meinen halben Shake gelöffelt, länger trainiert, dann den Rest des Shakes gelöffelt. Zu Hause kochte ich mir eine große Portion Spaghetti mit Gemüse, Tofu und machte mir seit Langem wieder eine helle Soße dazu. Das war echt lecker und ich habe alles aufgegessen.
Dann zum Spiegel. Ich trug eine Leggings (also eng am Körper anliegend) und hob mein Shirt hoch:
Ständig kommt es mir so vor, dass der Bauch dicker aussieht, wenn ich ihn mit Leggings betrachte, als wenn ich den blanken Bauch sehe. Keine Ahnung, ob nur ich das so sehe oder ob wirklich die Bauchform mit Leggings mehr zur Geltung kommt.
Bei angehobenem Shirt denke ich manchmal: „Naja, dafür, dass ich gerade gegessen habe, ist es okay“. Betrachte ich ihn angezogen (bezogen auf die enge Leggings) bin ich unzufrieden und man könnte denken, ich sei im 8. Monat schwanger.

Bis gerade war ich satt. Nun schreibe ich darüber und denke damit darüber nach, wie lange das Essen her ist, und nun kommt es mir vom Hungerempfinden so vor, dass es langsam Zeit für meinen Quark wird.
Schon komisch: Wenn ich allgemein über die nächste Mahlzeit nachdenke, merke ich öfter den kleinen Hunger. Ob ich es zuvor nicht wahrnahm, weil ich bspw. beschäftigt war, oder ob ich es mir einrede bzw. mehr Appetit als Hunger die Entscheidung fällt, kann ich manchmal nicht so recht sagen.


Wenigstens kann ich sagen, dass mein Rücken wieder so gut wie normal ist. Im letzten Beitrag schrieb ich darüber, wie wichtig die Gesundheit ist. Denn da hatte ich wirklich Angst, mich beim Training verletzt zu haben.

    Leave Your Comment Here