07 Auswärts essen, anders essen

Samstag, 9. März 2019:
Mein Freund und ich sind übers Wochenende in Bremen.
Heute Morgen gingen wir außerhalb des Hotels frühstücken. Direkt in Hotelnähe entdeckten wir ein gemütliches Restaurant mit Frühstücksbuffet. Wieder ratterten meine Gedanken, da ich nichts abwiegen konnte und ich nicht wusste, wie viel ich für welche Lebensmittel in meine Fitness-App eingeben sollte.
Vermutlich werde ich bei den Eingaben der Nahrungsmittel übertrieben haben, die ich an diesem Wochenende zu mir nahm. Aber ich aß wirklich anders. Nicht nur von den Lebensmitteln her (wenig Auswahl für mich als Vegetarierin und keine „besonderen“ Brötchensorten wie z. B. Dinkel), sondern auch, weil ich mein Brot oder Brötchen üppiger belegte: hauptsächlich Rührei, aber mindestens doppelt so viel wie üblich für mich. Auch nahm ich etwas Granola für Müsli (reine Haferflocken wären mir lieber gewesen) mit Joghurt (allerdings gab es dort 0,1 %-Joghurt).
Abends waren wir erneut im selben Restaurant, wo ich eine vegane Antipasti-Lasagne bestellte, und am nächsten Morgen (Sonntag) gingen wir zum dritten und letzten Mal in diese Gaststätte zum Frühstücksbuffet. Das war mir schon irgendwie peinlich :).
Aber warum nicht? Es war schön dort, mein Freund hatte Geburtstag und wollte gern dorthin und es war um die Ecke. Es spricht ja fürs Restaurant, wenn man häufig dorthin geht.

An diesem Wochenende haben wir nur zweimal am Tag gegessen – ich nahm also keinen Quark und / oder körnigen Frischkäse spät am Abend zu mir, was üblicherweise mein Ritual ist. Aber ich war gut gesättigt. Zwar hätte ich spät abends noch etwas essen können, aber es muss auch ab sofort mit “mehr-essen-am-Tag” gehen, ohne um die 1.000 kcal abends durch Quark / Frischkäse zu füllen.

Am Abend auf dem Hotelzimmer sprachen mein Freund und ich:
Ich erzählte von meiner neuen (dieser) Blogidee, zeigte ihm aktuelle Fotos von mir und von vor anderthalb Jahren im Bayernurlaub (da war mein Bauch dicker, bei ca. 53 kg). Damals hatte ich die sichtbaren Adern am Bauch nicht und weniger „Fourpack“ als heute. Im Vergleich dazu zeigte ich ihm Bilder von muskulösen Bodybuilderinnen, wie ich gern aussähe.
Zwischendurch wurde er etwas lauter und sauer: Er sagte, ich werde nicht jünger und was es mir bringe, wenn ich Muskeln, ein Sixpack oder einen flachen Bauch hätte; dass wir da schon oft drüber sprachen, es zwei bis drei Tage gut gehe und dann wieder wie bisher laufe; dass ich ewig fürs Essenmachen in der Küche stehe, genau abwiege, er mit mir gern öfter abends auswärts essen möchte, aber weiß, dass er da und da nicht mit mir hin kann. Dass es nicht sein kann, dass wir bei jemanden zu Besuch sind, es spät wird und ich ihn dann bitte zu fahren, da ich noch Quark essen muss. Natürlich hat er recht. Und ”nur” weil ich Vegetarierin bin, ist es kein Grund, nicht oder nicht viel bei anderen zu essen. Ich muss wirklich davon weg…
Ich weiß es ja! Ich will nicht mein Leben lang hauptsächlich Quark / Frischkäse essen (obwohl ich es sehr gerne esse und mich sogar darauf freue) und will mich abends nicht damit vollstopfen müssen, um genug Kalorien aufgenommen zu haben.

Es ist spät, wir sind im Hotel und ich werfe einen Blick in den Spiegel. Es ist 23.15 Uhr: gar nicht so schlecht, wie ich finde. Wir waren noch eine Weile wach und um 0.52 Uhr merke ich: Ich habe sooooo Hunger!
Vorsichtshalber hatte ich sogar gestern Abend in Bremen zwei körnige Frischkäse gekauft und im Mini-Kühlschrank unseres Hotelzimmers aufbewahrt, für den Fall der Fälle.
Sie sind beide noch da, denn ich möchte gern bis morgen früh zum Brunch mit essen warten… Diese Gedanken sind vermutlich wieder falsch!?

Vorhin las ich mir etwas zur veganen Ernährung durch und zum Timing der Ernährung für Sportler (wann was essen, wenn man früh, mittags, abends, spät trainiert…).
Da las ich konkret, dass mindestens 55 % der Nährstoffe aus (komplexen) Kohlenhydraten bestehen sollen. Die erreiche ich eigentlich nie! Ich liege immer drunter (zwischen 35 und 45 %).

Vermutlich ein weiterer Aspekt, weshalb sich bei mir nicht viel tut, was zunehmen und Muskelaufbau betrifft.

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