19 Körperliche Progression?

Seit einigen Tagen übe ich gezielt Klimmzüge zu Hause.
Zwar nehme ich sie schon länger in meine Trainingspläne mit auf (habe aktuell drei verschiedene Ganzkörperpläne (GK), die ich versuche, dreimal die Woche im Wechsel zu absolvieren), aber immer an der Klimmzugmaschine mit Unterstützung. Und nun zu Hause übe ich für den Klimmzug: Hochspringen und langsam ablassen oder auch einfach hängen lassen und die Schulterblätter rotieren. Also die Bewegungen, die man für den Klimmzug benötigt.
Immerhin spürte ich von Montag (vorgestern) und heute Morgen Muskelkater zwischen den Schulterblättern und im Trapezmuskel. Zudem versuche ich seit letzter Woche, mehr Gewicht bei weniger Wiederholungen im Studio zu verwenden.
Auch wenn es dumm klingen mag, aber ich freue mich, wenn ich meine Muskeln am Folgetag spüre – denn Muskelkater habe ich kaum. Wenn ich wiedergebe, was manche aus meinem Bekanntenkreis meinen, dann spüre ich meine Muskeln nach getanem Workout so selten, nicht weil ich zu wenig (an Sport) täte: Sie denken, ich mache so viel, dass mein Körper bereits sämtliche „Impulse“ gewohnt sei und er deswegen kaum „Widerstand von außen“ als neu empfinden könne. Dies würde zumindest erklären, weshalb (m)ein Körper sich nicht oder kaum merklich an die gegebenen Reize anpasst.

„Voller“, „praller“, „muskulöser“, wirkten allerdings mein Bauch und die Oberarme auf mich – jetzt, kürzlich, erst vor ein paar Tagen! Und damit kurz nachdem ich meinem Körper an einzelnen Tagen um die oder sogar über 3.000 kcal zugeführt hatte! Nur bin ich mir unsicher, ob es Einbildung ist oder ob da ein Zusammenhang besteht (siehe Beitrag 17: Muskelbildung oder Einbildung).

Es ist nichts Neues, aber:
Wenn die Ernährung stimmt, kommt es durch entsprechende Reizsetzungen zu sichtbaren Erfolgen.
Da sich bei mir sehr lange schwer merklich etwas getan hat, werde ich entweder
zu viel trainiert,
zu wenige Kalorien aufgenommen oder
zu wenig Regeneration gehabt haben.
Da ich nun meine, dass sich die Tage kleine Erfolge abgezeichnet haben, muss ich an eine, zwei oder gleich alle der drei Schrauben gedreht haben.

Es sei denn…?!
Ja, es sei denn die Hormone spielen hierbei eine größere Rolle (zu wenige Östrogene???).
Allerdings schaffe ich es an den meisten Tagen nicht, über mein Kalorien-Soll zu kommen. Häufig erwische ich mich dabei, wie ich abends denke: „War mein heutiges hartes Training nicht umsonst, wenn ich ca. 575 kcal offen habe?“

Allmählich möchte ich auch gern wieder auf einen Split-Plan umschwenken. Vorteil wäre z. B., mehrere Übungen für denselben Muskel auszuführen. Heißt, mehr Impulse in einer Trainingseinheit (TE), die den jeweiligen Muskel zum Wachstum anregen sollten.
Aktuell im GK mache ich eine Übung für einen Muskel, aber mit Kursen und funktionellem Training „bewege“ ich alle Muskeln vier- , wenn nicht fünfmal die Woche.
Eine Bekannte (eine der drei ausgewählten Personen, mit denen ich über meine Gewichtszunahme sprechen kann) sagte mir mal, ich sollte erst zunehmen und dann könnte ich mir Gedanken über ein Split-Training machen.

Es klingt vielleicht irrelevant oder harmlos oder sonst was, aber normal ist es nicht, wenn dich das Thema „Zunehmen“ immer und überall begleitet.
Es ist zeitaufwändig und auch anstrengend. Im gewissen Rahmen okay, aber nicht, wenn es deinen Tagesablauf bestimmt und überhand nimmt.
Wenn es bereits so weit ist, dass sich jemand beim Betrachten des eigenen Spiegelbilds unsicher ist, ob er oder sie so unter Leute gehen kann, sagt dies bereits viel, wenn nicht sogar alles, aus.
Wie lange ich mich vorletzten Spätsommer (September 2017) in der Umkleidekabine betrachtete und mir so unsicher war: unsicher darin, mir neue Sportoberteile zu kaufen: „Darf ich die beim Training tragen?!“, fragte ich mich und meinen Freund. Konfus, nicht wahr? Aber ich stellte mir schon die Blicke und das Gerede anderer vor…
Stundenlang brauchte ich: Top an, Blick zum Spiegel, Meinung meines Freundes einholen, ausziehen. Nächstes Top an, dieselbe Prozedur. Das Ganze dann noch bei weiteren fünf Kleidungsstücken…
Ich fragte mich die ganze Zeit, ob ich mich so trauen kann, zu trainieren. Denn alle Tops waren ärmellos und würden meine dünnen Ärmchen und kantigen Schultern entblößen.

Zu meiner Überraschung überredete mich mein Freund, mir drei Teile mitzunehmen.
Kurzum: Ich bereute den Kauf nicht.
Nach einer kurzen „Eingewöhnungs-“ und „Überwindungszeit“ wurde sogar eines der Oberteile mein Lieblingsstück fürs Training. Zumindest für einige Wochen – bis ich „plötzlich“ abgenommen hatte…

Fortan trug ich nur noch T-Shirts beim Sport (kurze Ärmel, aber nicht ärmellos). Bis heute (Frühling 2019).
Aber wenn der Trend meiner Entwicklung so weitergeht, dauert es nicht mehr lange bis ich das Top wieder raushole.

Doch wieder bleibt die Frage, ob ich mir optische Fortschritte nur einbilde.
Ich warte noch darauf, dass mir mein Freund VON SICH AUS etwas dazu sagt. Ich will da nicht hinterherrennen. Zumal ich ihm nachher nur etwas in den Kopf setze, was vielleicht nicht stimmt. Wenn es IHM – oder auch Bekannten – auffallen sollte, ist da zumindest etwas dran und ich bilde es mir nicht ein.

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