38 Ziel: Neues Ernährungskonzept

26. Mai 2019:
Sonntagabend. Mittlerweile ist der Sonntag so gut wie vorbei. Mein Freund und ich sahen uns einen Film an. Währenddessen bereitete ich mich innerlich darauf vor, gleich ein Gespräch mit ihm zu führen. Wir kommen wenn nur am Wochenende dazu, über mir wichtige Themen (wie Ernährung, Zunehmen, Zukunft) zu sprechen.

Nach dem Film fragte ich ihn, ob er mir sagen kann, wie ich das mit dem Essen folglich handhaben sollte – damit oder weil ich nicht mehr so viel abends essen will. Weiterhin fasste ich zusammen, was ich am Abend in kurzer Zeit verdrückt habe: gegen 20 Uhr ein Brötchen und einen großen Quark. Danach war ich angenehm satt, machte mir aber zusätzlich gut eine Stunde später Quark Nr. 2. Nur, um auf die Kalorien zu kommen.
Dass ich mich zwar immer auf den Quark abends freue, erzählte ich meinem Freund, aber er dennoch kein Highlight ist. Zudem war mir vorhin, wie auch vor zwei oder drei Tagen, nach dem zweiten Quark schlecht. Dieses Unwohlsein vom Bauch her in Kombination mit dem selbstkritischen Vorwurf meinerseits, weshalb ich das immer wieder so mache, ist nicht schön.

Neue Erkenntnisse ergab das Gespräch nicht. Für meinen Freund ist es „einfach einfach“:
Einfach mehr essen und nicht auf den Bauch achten, wäre die Zusammenfassung.
Doch, da es so in mir manifestiert ist, blickte ich kurz nach dem Gespräch in den Spiegel:
eigentlich okay, dachte ich – für die Uhrzeit und nach dem Essen.
Aber wieder kroch Angst in mir hoch, wie ich morgens aussehen würde, während zugleich die Hoffnung wuchs, am Morgen einen flachen Bauch zu haben…


Morgen bin ich früh unterwegs und erst mittags zurück. Nach dem Aufstehen werde ich wahrscheinlich keinen Hunger haben. Und ehrlich gesagt, ist es mir zu früh, um zu frühstücken.
Bei meiner Schwester wäre erst mittags möglich, etwas zu essen.
Aber ich denke, ich fahre um 12.30 Uhr zurück: habe noch etwas zu erledigen und kann dann zu Hause kochen. Geschätzt kann ich dann gegen 14 Uhr essen. Etwas spät für die erste richtige Mahlzeit am Tag…

Zur sichtbaren Auffassung meines Spiegelbilds möchte ich ergänzen, dass mir seit einigen Tagen meine Adern am Bauch auffälliger bzw. oberflächlicher erscheinen und als ob mehrere hinzugekommen sind.
Beim Training heute Vormittag begutachtete ich mich mal wieder im Spiegel: Als ich meine Oberarme und den Bereich ums Schlüsselbein sah, empfand ich ein Gefühl von Stolz: „Ich glaube, ich bin doch definiert und muskulös“, schoss es mir in den Kopf. Manch einer sagte mir schon öfter, ich sei muskulös und hätte kein Gramm Fett an mir. Andere wiederum bezeichnen mich als mager.
Es ist kompliziert für mich, da durchzublicken. Ich bin eh kritisch mit mir.
Mein Freund meinte kürzlich, angezogen sähe ich dürr aus. In kurzer Kleidung sähe man zwar Muskeln, aber nur weil Haut drüber gespannt sei. Also, quasi die rein sichtbare Anatomie.
Solche Aussagen zerschmettern dann mein Stolzempfinden und meine geglaubten Erfolge.
Wenn dem so ist, wäre es aber falsch, mich in einem anderen Glauben zu lassen.



Montag, 27.5.2019:
Ich war nicht beim Sport, sondern wie oben bereits erwähnt besuchte ich meine Schwester und meine kleinen Neffen. Schonmal ein kleiner Ausbrecher aus meinem eingefahrenen Sportritual.

Ein großer Fehler begann direkt am Morgen. Ich wusste, dass es so kommt und ich bin selbst schuld daran:
Ich nahm mir vor, heute “anders“ zu essen, bewusster, auch auf das Wann und Was bezogen. Dass ich das an einem Tag wie heute nicht schaffe, war vorprogrammiert…
Um 7.45 Uhr verließ ich das Haus. Zuvor aß ich extra eine Kleinigkeit, um wenigstens nicht nüchtern für Stunden aus dem Haus zu sein: 150 g Joghurt wurden es.
Zurück war ich dann um 13.40 Uhr. Bei meiner Schwester hätte ich Haferflocken essen oder mir unterwegs etwas beim Bäcker holen können. Aber ich freute mich schon auf das Mittagessen und so wartete ich darauf.
Um 14.15 Uhr erwärmte ich mir den Rest vom Spargelgratin meiner Schwiegermutter in spe und um 17 Uhr kochte ich mir Dinkelnudeln mit Brokkoli und Tofu.
Vor meinem Abendkurs aß ich noch ein gekochtes Ei und drei kleine „Energiebällchen„. Nicht viel, doch mehr „Dichte“ als wenn ich ein paar Löffel Joghurt gegessen hätte. Und in den kleinen Bällchen stecken diverse Nährstoffe. Zurück zu Hause gab es gegen 21.45 Uhr einen großen Quark.


Zum „Bewusstessen“ stelle ich mir schon jetzt die Frage, wie ich noch mehr und bewusster darauf achten soll. Das hieße, mich noch mehr mit der Ernährung befassen, noch mehr Zeit dafür investieren und letztendlich noch mehr kreisende Gedanken zu dem Thema.
Dennoch änderte ich in dieser Hinsicht, dass ich nun auf ein Mehr an Nährstoffen im Verhältnis zum Volumen setze. In der Praxis sieht es z.B. so aus, dass ich Gemüse reduziere, dafür den Anteil komplexer Kohlenhydrate erhöhe. Die gute Portion Eiweiß bleibt natürlich bestehen sowie der Einsatz gesunder, pflanzlicher Fette. Demzufolge gestalteten sich meine Mahlzeiten bisher als „voluminös“ mit einer Extraportion „luftiger Kaloriendichte“ mit wenig „Wumms“.
Dies soll sich fortan ändern…


Eigentlich wollte ich meinem Freund über meine neue Erkenntnis berichten. Doch mit einer Tagesbilanz von 1.949 kcal kam ich zu dem Fazit, dass ich meine neue Planung nicht sofort zielführend umsetzen konnte. Es ihm dann zu erzählen, wirkt unseriös, halbherzig umgesetzt und nicht ernst gemeint. Also warte ich damit.


Fazit: Mir ist bewusst, wann ich schlecht (= wenig) essen werde und auch weiß ich, dass ich oft schlecht esse. Ich weiß, dass nur ich es ändern kann und schleunigst muss. Gerade, wenn ich weiß, dass ich kaum zu Hause bin, muss ich dafür sorgen, dass mein Körper kontinuierlich versorgt ist. Alternativ muss ich vorher so viel zu mir nehmen, dass ich ohne kontraproduktive Folgen auch länger aus dem Haus sein kann.


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