32 Mehr Ängste bäumen sich auf…

Gerade sah ich mir Aufnahmen der letzten beiden Tage von mir an:
Man sieht leicht einen Fourpack, Adern am Bauch und der Bauch ist ganz okay (also flach). Dann versuchte ich es neutral zu betrachten. Und einen neutralen Blick auf einen Körper zu werfen, dessen Selbstwahrnehmung offenbar unrealistisch ist, das ist schwer…

Doch für einen kurzen Moment dachte ich, dass da nichts ist:
Kein Busen, keine Weiblichkeit, nichts mit einer besonderen Anziehungskraft à la Attraktivität…
Und auch, dass ich Angst vorm Dickwerden oder „Rundwerden“ habe und gleichzeitig, dass ich aber doch so sehr auf Essen, Ernährung und Sport achte, dass ich mir darum keine Sorgen machen bräuchte…
Doch genau hier sehe ich die Schwierigkeit, die ich mir selbst mache und weswegen sich nicht viel tun wird…
Nicht am Gewicht, nicht an der Muskulatur, nicht an der Optik, nicht am Ess- und Sportverhalten.
Schon so lange bin ich am Reden und am (Zu-Wenig-?)Tun. Ich nahm viel ab und wenig zu.
Die Einsicht ist da, doch die Angst bleibt.

Die Erkenntnis, dass ich älter werde und mir eine biologische Uhr innewohnt, die eh durch „damals“ angeschlagen ist, wird mir immer bewusster. Weshalb ich nicht mehr dafür oder dagegen (wie man es drehen mag) tue, verstehe ich selbst nicht so ganz…
Liegt es an der Angst vor dem Zunehmen, Angst vor Ungewohntem…?
Doch ohne es zu versuchen, bleibe ich auf der Stelle stehen. Etwas ändern, das geht immer.
Nicht nur in die eine, auch in die andere Richtung.
Damit will ich mir selbst vor Augen führen, dass selbst wenn ich zunähme und es mir z.B. zu schnell ginge, ich jederzeit wieder etwas ändern und es mir sowie meinem Tempo anpassen kann.


Mittlerweile sind einige Stunden vergangen und ich fühle mich gerade echt unwohl: Der Bauch ist dick.
Auf dem Sofa sitzend und auf den Bauch starrend, könnte ich sagen:
„Ich hasse dich, Bauch…“
Ich merke, wie seit kurzem eine seltsame und andere Angst zwischendurch aufkommt. Angst davor, dass sich der Magen ausdehnt oder sich schon ausgedehnt hat, dadurch dass ich öfter, viel Quark spät am Abend esse. Diese drei Komponenten „oft”, „viel”, „spät” widersprechen meinem Konzept: Meiner Art zu denken und mich zu ernähren. Denn ich weiß, wenn ich kurz vorm Schlafengehen große Mengen zu mir nehme, um dem Kalorien-Soll nahezukommen, bin ich vollgefressen und fühle mich nicht gut.
Manchmal vom Bauch (Übelkeit), aber vielmehr vom Kopf…

Und natürlich bin ich schuld.
Weshalb esse ich gegen 21.10 Uhr und schon wieder um 22 Uhr jeweils einen großen Quark!?
Gut, die Antwort ist leicht:
Wir waren zu Muttertag mit der Mutter meines Freundes essen. Ich bestellte ein vegetarisches Gericht mit Reis, Gemüse und Tofu. Aber plötzlich fischte ich eine Garnele aus meiner Schale. Und damit konnte ich nicht weiter essen. Mein Abendessen war beendet.
Zu Hause waren wir gegen 20.30 Uhr.
Viel Hunger hatte ich nicht, aber ich machte mir den ersten Quark, um mein Kalorien-Soll anzupeilen.
Danach war ich angenehm gesättigt. Nun kam ich dazu, meine Mahlzeiten und mein Training vom Vormittag in die Fitness-App einzutippen:
Shake vom Training, Müsli vom Mittag, das wenige Abendessen, den ersten Quark und als Trainingseinheiten Krafttraining sowie Spinning.
Nach dieser Eingabe überdachte ich mein Essprotokoll und versuchte es vernünftig zu betrachten.
So entschied ich mich dazu, Quark Nr. 2 zuzubereiten.


Jetzt bin ich bei 2.693 kcal und es ist spät: 23.24 Uhr. Nun gehe ich schlafen – mit einem dicken Bauch und der Hoffnung, dass er morgen früh um 7 Uhr flach ist. Das glaube ich aber nicht.
Wahrscheinlich ist er einigermaßen okay, wenn ich mittags und nüchtern zurück bin.
Was auch falsch ist: früh aus dem Haus und lange nichts essen… Aber ich kann so früh nicht viel zu mir nehmen und bis ich zurück bin, ist es Mittag. Es ist wieder vorprogrammiert: für einige Stunden unterwegs und es wird ein schlechter Esstag…


23.44 Uhr, ich stehe vor dem Spiegel:
Adern sehe ich am Bauch! Ich hoffe, es ist ein gutes Zeichen.
Gerade reflektiere ich, was ich vor einigen Tagen gegessen hatte, als ich morgens für drei bis vier Tage einen tollen Bauch morgens hatte!
Auf jeden Fall war ich da teilweise länger wach (bis etwa 02.30 Uhr) und aß spät nur noch 200 g körnigen Frischkäse anstelle des großen Quarks.


Und wieder bin ich an dem Punkt, wo ich mir sage:
Das will ich nicht mehr: Dieses spät-in-mich-Reinschaufeln, obwohl ich satt bin oder zumindest nicht wirklich hungrig bin.
Die Frage ist, ist es besser für mich, mehrmals am Tag weniger zu essen oder z.B. dreimal größere Portionen?
Kürzlich hatte ich es an zwei Tagen geschafft, sechsmal am Tag, dafür weniger auf einmal etwas zu mir zu nehmen. Das gefiel mir gut!
Aber heute waren die Mengen zu viel, v. a. die beiden großen Quarks am späten Abend und so kurz nacheinander. Hin- und Hergerissen bin ich. Ratter, ratter, ratter:
„Sollte ich es doch mal mit weniger Mahlzeiten, dafür größeren Portionen versuchen? Also, dementsprechend mit mehr „Wumms” statt Volumen?“


Wie viele Trainingseinheiten ich bereits umsonst absolviert haben werde! So oft wie ich im Kaloriendefizit bin und das auch an Tagen, an denen ich sportlich aktiv war.
Ich könnte so viel weiter sein mit meinem Vorhaben und meinen Zielen „Muskelaufbau“ und „Zunehmen“. Davon bin ich überzeugt.
Aber wenn ein Haus zu wenig Baumaterial bekommt, kann es auch für lange Zeit nicht fertiggestellt werden

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