55 Gute Kalorientage, schlechte Kalorientage

Donnerstag, 09. April 2020:
Heute spüre ich ein wenig Muskelkater von meinem gestrigen Hometraining! Po, Beinrückseite, Brust sowie Trizeps stand auf meinem Plan.
Staunen und Zufriedenheit macht sich in mir breit:
Denn sowohl in der Brust als auch im Trizeps spüre ich einen gesetzten Reiz, und das obwohl ich „nur“ jeweils zwei Übungen für diese ausübte! Aber das „Bisschen“ reichte schon!
Auch im Po und den Beinbeugern merke ich leicht die Muskulatur, doch hierfür fiel die Übungsauswahl etwas großzügiger aus.

Mittlerweile ist es spät am Abend und mein Bauch ist voll.
Dieses Gefühl mag ich nicht. Daher denke ich bereits jetzt schon ans Frühstück:
Wird es ein großes oder extra wegen dem Bauch ein kleines Müsli?
Überhaupt Müsli oder Rührei und Brot?

Hinzu kommt, dass ich heute „nur“ laufen war, und ich gerade auf dem besten Weg bin, mir einzureden, dass es damit heute zu wenig Sport war.
Glücklicherweise halten sich diese Gedanken im Rahmen, weil ich morgen Vormittag wieder „richtig“ trainieren werde, sprich Krafttraining.



Freitag, 10. April 2020:
Mittlerweile ist es der vierte Tag in Folge, an dem ich keine 3.000 kcal erreiche. 250 kcal fehlen noch – Minimum. Besser sollte ich die 3.500 kcal anpeilen, da ich heute intensiv trainierte.
Nun ist es 20.45 Uhr – ich könnte noch dagegenwirken!
Doch ich habe um 18.30 Uhr fünf kleine Scheiben Brot und gerade meinen Quark gegessen, obwohl ich keinen großen Hunger hatte.
Allerdings die einfache Quark-Version, ohne Cerealien und weitere Extras.
Im Nachhinein frage ich mich selbst, weshalb die „kleine Quark-Version“!?
Antwort:
Ja, ich gebe zu: Es ist mir zu spät und ich bin satt. Damit ist entschieden, dass es bei gut 2.800 kcal bleibt. Die Logik wie auch die Vernunft bleiben ständig auf der Strecke…

Ähnlich war es die letzten Abende: Ich blieb unter meinem Kalorien-Soll.
Jeden Tag
hätte ich gegensteuern können! Jeden Tag!
In den letzten zwei Wochen hatte ich regelmäßig um die 3.000 kcal intus.
In dieser Zeit nahm ich 800 Gramm zu trotz Sport. Ich bin jetzt mal überheblich optimistisch und scherze selbst damit, dass ich ja vielleicht an Muskelmasse zunahm.
Doch nun, unter der 3.000er-Grenze, brauche ich gar nicht lange drumrum denken. Behalte ich mein Aktivitätslevel so gewohnt bei, wird sich mein Gewicht zum nächsten Wiegetermin in fast zwei Wochen eher verringert als erhöht haben.



Gestern, Samstag, 13.4.2020, erreichte ich ein hohes, neues Level:
Viel trainiert, viel gegessen – fast 3.500 kcal! So viel erreichte ich noch nie!
War es „ein Versehen“? Ein „Einmal-Geschehen“?

Weil heute, Ostersonntag, kann ich vom Gegenteil berichten:
Bis 22 Uhr hatte ich etwa 1.600 kcal auf, denn mein Freund und ich waren so lange unterwegs. Zu Hause schnitt ich mir sofort ein Stück Käse ab, das ich auf der Hand aß, und bereitete mir währenddessen einen großen Quark zu. Zu viel für so spät, denn danach war mir übel.

Durch den Käse und Quark knackte ich immerhin noch die 2.400 kcal.
Mal eben gut 800 kcal vertilgt.
Doch solche „Ausnahmen“, bei denen ich zu lange nichts essen kann, passieren leider gelegentlich. Abhilfe schaffen kann ich nur, indem ich mich für unterwegs mit Proviant wappne. Denn vorher noch genauer planen und abschätzen, klappt im seltensten Fall. Oft machte ich die Erfahrung, dass man nicht planen kann und alles anders kommt, als gedacht.


Da mein Freund mitbekam, was ich den Tag über zu mir genommen hatte, fragte er vorm Schlafengehen, wie viele Kalorien ich erreicht habe.
Es wurde ein Monolog seinerseits und zugleich ein Appell an mich:
dass es mein Ziel sei, das ich so aber nicht erreichen werde;
dass ich auch mit Tagen wie heute fertig werden müsse, wenn ich nicht mehrmals essen kann…
Zu Anfang versuchte ich aus dem Monolog ein Dialog herauszusteuern, doch nachdem er ausgeredet hatte, wusste ich nichts mehr zu sagen und saß schweigend am Tisch.
Widersprechen konnte ich nicht. Er sagte nichts Falsches oder Abwegiges.

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